Seit dem Schuljahr 2010/2011 stehen wir in enger Kooperation mit dem Theater Heilbronn.
Jede Klasse besucht mindestens 1 Mal im Schuljahr eine Theaterproduktion. Dieser Theaterbesuch wird von der Theaterpädagogin Frau Singer intensiv vorbereitet.
Die Kooperation ermöglicht den direkten Kontakt zu den Schauspielern, Bühnenbildnern, Regiseuren, Mitarbeitern der Werkstätten z.B. des Malersaals
Seit dem Schuljahr 2014/15 sind wir Schule mit Theaterprofil
Was bedeutet das?
Alle Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe bekommen ein neues Unterrichtsfach: Theater. Dieses Fach wird von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen mit Zusatzausbildung in Theaterpädagogik unterrichtet. Unterstützt werden sie dabei durch eine noch engere Kooperation mit dem Theater Heilbronn.
Warum Theaterunterricht?
Im Rahmen des Ganztagesbetriebs gab es an der Werkrealschule schon immer eine Theater-AG (wie an fast jeder Schule). Die Kooperation mit dem Theater Heilbronn hat dazu geführt, dass sich die Theaterarbeit – im Verlauf der Schulentwicklung und der Kooperation – in der Form ausgeweitet hat, dass ganze Klassen Theaterprojekte durchgeführt haben. Das hatte weitreichende Folgen für die Klassen mit Theaterprojekt:
* die Schülerinnen und Schüler waren ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gegenüber durchgängig sozialer eingestellt
* sie waren leistungsbereiter, hatten bessere Schulabschlüsse
* sie waren selbstbewusster
Diese Erfahrungen, scheinbar rein zufällig gemacht, haben uns bewogen bei der Weiterentwicklung der Schule zu einer Gemeinschaftsschule ganz bewusst kulturelle Praxis in die Schule zu holen bzw. zu leben.
Der Verein Brandenburgische Landesarbeitsgemeinschaft Theater in Schulen e.V. hat auf einem Landeskongress in Hamburg 2012 folgende Resolution verfasst, der wir uns nur anschließen können.
Kongressresolution Hamburg März 2012
Das Unterrichtsfach Theater muss Bestandteil der kulturell-ästhetischen Bildung werden und ist insbesondere in die Stundentafel in der Sekundarstufe I aller Schulformen aufzunehmen!
Die Bedeutung von Bildung und Ausbildung für eine erfolgreiche Lebensgestaltung von Jugendlichen hat erheblich an Gewicht gewonnen. Bildung ist die zentrale Ressource für die individuelle und gesellschaftliche Zukunft.Alle Jugendlichen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Sozialisations-Hintergrund haben ein Anrecht auf persönlichkeitswirksame Bildung und kulturelle Teilhabe an der zukünftigen Gesellschaft.Insbesondere Jugendliche aus anderen kulturellen und ethnischen, vor allem aber aus bildungsfernen Kontexten müssen in der Schule gefördert werden. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern um die Schaffung von Lebens‑, Arbeits- und Erfahrungsräumen, die die Entwicklung der Jugendlichen fördern.Eine wichtige Aufgabe besteht darin, allen Jugendlichen ihren eigenen produktiven und rezeptiven Zugang zu den Künsten zu eröffnen, also die ästhetische Bildung massiv und nachhaltig zu stärken und zugleich dauerhaft institutionell abzusichern.Dazu bietet der Theaterunterricht besondere Möglichkeiten: Theaterspiel ist eines der machtvollsten Bildungsmittel: ein Mittel, die eigene Person zu überschreiten, ein Mittel der Erkundung von Menschen und Schicksalen und ein Mittel der Gestaltung der so gewonnenen Einsicht.Da in der Sekundarstufe I alle Jugendlichen erreicht werden, insbesondere aus den migrantischen und bildungsarmen Milieus, ist hier die Verankerung des Unterrichtsfachs Theater in der Stundentafel umso dringender. Der Theaterunterricht entfaltet in der Schule besondere Wirkung! Pädagogisch und künstlerisch angeleiteter Theaterunterricht in den Schulen vermag die individuelle Entwicklung der Jugendlichen in Sinne von Selbstbestimmung und Handlungskompetenz nachhaltig zu fördern.Der Theaterunterricht fördert mit den Mitteln der darstellenden Künste die sinnliche (leibliche) Wahrnehmung, das ästhetische Empfinden und Verstehen. Der Theaterunterricht fördert die individuelle Persönlichkeitsentwicklung und die soziale Kompetenz.Die künstlerische Theaterarbeit ermöglicht die Reflexion sozialer Wirklichkeiten und deren Bezug auf die eigene Person Der Theaterunterricht fördert den Spracherwerb und das Ausdrucksvermögen.Im Theaterunterricht entwickeln Jugendliche kreative Formen problemlösenden Denkens.Der Theaterunterricht fördert die Integration von Jugendlichen, die sich aus verschiedensten Gründen von der Mehrheit(sgesellschaft) ausgeschlossen fühlen.Der Theaterunterricht fördert die Gewalt- und Suchtprävention.
Wichtig ist uns dabei aus der Zufälligkeit ein verbindliches Curriculum „Kultur“ zu erstellen. Neben dem Fach Theater sollen auch Fotografie und Video, Musik und Kunst einen höheren Stellenwert als bisher (und als im Lehrplan vorgesehen) bekommen.
In einer Gesellschaft, in der sich soziales Miteinander immer mehr in virtuellen Welten – sozialen Netzwerken – abspielt, will die Fritz Ulrich Schule den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten ihre eigenen kreativen Potentiale zu entdecken.
Zu den Kreativbereichen in der kulturellen Praxis der Schule gehören in Zukunft:
- Kunst: Bühnenbild, Plakatwerbung, Foto, Video
- Musik: Backgroundmusik, Band
- Theater: Regie, Schauspieler, Tanz, Choreografie
- EDV: Plakatwerbung, Programmheft, special effects, Foto, Video‑, Licht- und Tontechnik
- Deutsch: Textbuch
- Mathe: Kalkulation der Produktionskosten und Berechnung der nötigen Eintrittsgelder