Kulturgruppe “Hot Wheels” (Rollstuhlprojekt)
Beteiligte
Kim Schwarz Klasse 9.2, Daniel Schulte Klasse 7.2, Thanh Tran Klasse 8.1, Leonie Gränitz Klasse 9.1, Dejan Sevic Klasse 9.4, Sheila Heuschele Klasse 9.2, Elias Thellman Klasse 8.2, Armina Zejnaj Klasse 6.1, Musab Polat Klasse 7.2, Ali Muhammad Klasse 7.2, Melina Lecaj Klasse 6.2, Pascal Angele Klasse 6.2, Jo Walz Klasse 10, Simon Beck Klasse 8.2, Yannis Wertsch Klasse 8.1, Daniel Koljanin Klasse 8.3, Sebastian Sturm Klasse 8.3, Marcella Muth Klasse 6.1, Sofia Ketsitzidou Klasse 6.1, Svenja Rieckert Klasse 9.2, Melike Ünlü Klasse 9.3, Afranur Polat Klasse 10, Tuba Cetinkaya (Lernbegleiterin/Lehrerin)
Laudatio
Für mehr Achstamkeit, Empathiefähigkeit, Hilfsbereitschaft, Dankbarkeit und Dialog haben sich die Schüler/innen der Fritz-Ulrich-Gemeinschaftsschule im Rahmen der Kulturwoche im Schuljahr 18/19 für das Projekt “Hot Wheels” (Rollstuhlprojekt) entschieden und das stufenübergreifende, fünf tägige Projekt gestaltet.
Mithilfe der Rollstühle, die sie vom Rolli-Sport-Verein Heilbronn zur Verfügung gestellt bekommen haben, haben sie das gesamte Schulgelände, den Weg zur Innenstadt, die Einkaufsmöglichkeiten in Supermärkten und Läden auf Barrierefreitheit getestet. Weiterhin haben sie Situationen auf dem Schulgelände sowie in der Innenstadt simuliert, in denen Rollstuhlfahrer auf Hilfe angewiesen sind. Dabei haben sie die Reaktionen der Mitmenschen getestet und sind mit ihnen in den Austausch gegangen. Des Weiteren haben sie einen MS-kranken Mann zu einer Gesprächrunde eingeladen, weil sie sich für sein Leben interessieren. Für diese sehr intensive und persönliche Gesprächsrunde haben sie vorab Fragen vorbereitet. Als Zeichen der Dankbarkeit haben sie mit dem Gast eine gemeinsame Ausfahrt auf Rollstühlen gemacht. An einem anderen Tag haben sie mit Mitgliedern des Rolli-Sportvereins verschiedene Sportarten auf dem Schulhof ausgeübt.
Jeden Tag haben sie sich auf Rollstühlen einer Herausforderung gestellt, um mehr Mitgefühl und Hilfsbereitschaft zu zeigen sowie sich selbst und ihr Verhalten zu reflektieren, um durch ein besseres Ich, das achtsamer und hilfsbereiter ist und mehr Dankbarkeit zeigt, die Welt zu verbessern.
Rose und Manfred Knodel
Laudatio
Nachdem 2012 die Sporthalle am Schulgebäude der Fritz-Ulrich-Schule in Böckingen durch den Brand verloren gegangen war und in der Folge die Schwimmhalle zur Gymnastikhalle umfunktioniert werden musste, lag es Manfred Knodel als Opa von 2 Fritze-Schüler sehr am Herzen, dass der Schwimmunterricht in irgendeiner Form weiter gehen sollte.
Als neuer Spartenleiter der TSG nutze er seine Beziehungen und schaffte es bei der Stadt Schwimmzeiten im Biberacher Hallenbad zu ergattern. In Zusammenarbeit mit der Schulleitung wurde ein Busshuttle organisiert und Schwimmlehrer aus dem Bekanntenkreis von Manfred und Rose Knodel erklärten sich bereit, gegen eine kleine Pauschale den Schwimmunterricht zu gestalten. Dies war wichtig, da das Hin- und Zurückbringen der Schüler das Lehrerstundenkontigent schon schwer belastete.
Aber damit nicht genug. “Wenn schon, dann richtig”, dachte sich Herr Knodel und organisierte mal
ganz nebenbei eine Triathlon- und Schwimm-AG. Diese AG’s können viele Erfolge im JTFO-Bereich vorweisen. Noch erfreulicher ist jedoch, dass viele Schüler sich in Rahmen der AG dem Schwimmverein TSG angeschlossen haben. Mit Stolz können wir feststellen, dass einige unsere Schüler inzwischen Assistenz-Schwimmlehrer und Jugendrettungs-schwimmer sind.
Dies ist aber nur ein Teil der Erfolgsgeschichte. Das Erfolgskonzept der Fritz-Ulrich-Schule machte die Runde und das Telefon der Familie Knodel klingelte nun regelmäßig. Inzwischen nehmen 4, ab
2019/2020 sogar 5 Schulen am Schulschwimmprojekt teil. In Zeiten wo die DLRG jährlich die Alarmglocke läutet, weil immer weniger Kinder ordentlich schwimmen können, schafften Rose und Manfred Knodel es, eine Kehrtwende in Heilbronn herbei zu führen.
Manfred Knodels Engagement geht weit über seine Vereinstätigkeit hinaus. Und bei alldem steht seine Rose hinter ihm und hält ihm den Rücken frei. Sie fahren mit den Jugend-trainiert-für-Olympia-Teams durch ganz Baden-Württemberg, aber gerne auch noch weiter weg. Bei den Sportveranstaltungen ist Rose immer da, versorgt die Kinder mit Traubenzucker, Brezeln, Wasser und spendet auch gerne mal Trost wenn nötig.
Auch die “Brotzeit” für die Kinder der GHS und der FUS würde ohne die beiden nicht so gut laufen, wie es läuft, denn hier geht ihre organisatorische Arbeit weit über das mit einer Aufwandsentschädigung bedachte Engagement hinaus, da sie sich auch hier für die Kinder verantwortlich fühlen. Als Fritz-Ulrich-Schule sind wir unglaublich glücklich und stolz, diese engagierten Großeltern an unserer Schule zu haben. Aber nicht nur für unsere Schule sondern auch für alle andere Schulen in Heilbronn sind Rose und Manfred Knodel ein Gewinn!
Nicole Ruiz Maile und Joachim Drauz
Laudatio
Elternbeiräte gibt es an jeder Schule. Was die Elternvertretung an der Fritz-Ulrich-Schule auszeichnet, ist die Tatsache, dass Herr Drauz und Frau Ruiz Maile weit über das normale Engagement hinaus tätig waren und sind und dies schon seit vielen Jahren. Frau Ruiz Maile ist als Elterbeirätin schon von der ersten Stunde der GMS dabei. Herr Drauz ist seit drei Jahren Elternbeiratsvorsitzender.
Die Gemeinschaftsschule als neue Schulform bedeutete nicht nur für die Schulleitung und das Kollegium viel Arbeit, sondern auch für Eltern, die sich bewusst für diese noch junge Schulform entscheiden. Schon der Beginn war geprägt von einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, Kollegium und Elternbeirat:
- Die Überzeugungsgespräche in allen Fraktionen des Heilbronner Gemeinderats, damit die Schule überhaupt Gemeinschaftsschule werden konnte.
- Die zahlreiche Informationsveranstaltungen für andere Eltern. Immer wieder stand der EBR Rede und Antwort bei den Besuchen anderer Schulen, die in den ersten Jahren zahlreich und häufig zu uns kamen, um die Gemeinschaftsschule kennenzulernen.
- Die harte Verhandlungen mit der Stadt: Neue Sporthalle ja oder nein? Grundschule aufgeben ja oder nein? Umziehen ja oder nein? Der EBR war nicht nur immer dabei, sondern brachte die Entwicklungen in vielen Punkten deutlich voran.
Dann folgte die Entscheidung der Stadt: Die FUS zieht in das Gebäude der GHS in die Karlstraße. Der Umzug und der Umbau stellten sich als Großprojekt heraus. Es folgten viele Termine mit dem Schulträger, dem Hochbauamt und anderen Vertreter der Stadt. Frau Ruiz Maile und Herr Drauz waren bei allen Termine dabei und waren eine enorme Unterstützung mit ihren vielen guten Ideen und Vor- schlägen.
Die Stimmung zwischen den beiden Schulen GHS und FUS war sehr schwierig. Die GHS fühlte sich verdrängt und war der FUS zunächst nicht sehr wohlgesonnen, die FUS fühlte sich zu Unrecht angegriffen, schließlich hatte sie diesen Umzug nicht entschieden. Einfühlsam und mit hohem Zeitaufwand suchten Herr Drauz und Frau Ruiz Maile immer wieder das Gespräch und sie schafften es, trotz aller Differenzen, eine offene Gesprächskultur aufzubauen. Beim Umzug waren sie zur Stelle um uns tatkräftig zu unterstützen und Hilfe von anderen Eltern zu organisieren. Sie wurden nicht müde auch zweifelnde Eltern (ob des Umzugs) immer wieder zu beruhigen, zu informieren und mit Festen bei Laune zu halten. Aber nicht nur Eltern, auch das Kollegium erfährt immer wieder die Wertschätzung der Eltern durch den EBR. Einen aufmunternden Brief, ein Wilkommensfrühstück am neuen Standort…. immer wieder zeigt der EBR, das Wertschätzung wahrgenommen und zurückgegeben wird.
Die Arbeit eines EBR ist ehrenamtlich und beide EBR haben zusätzlich zu dieser Aufgabe noch ihren ‚normalen’ Arbeitsplatz. Für Frau Ruiz Maile und Herrn Drauz bedeutet dies, dass sie für alle Termine bezüglich ihres Ehrenamtes sich entweder frei nehmen müssen oder ihre Arbeitszeiten so zu planen, dass sie diese wahrnehmen können. Für beide eine Selbstverständlichkeit, für uns als Schule sicher nicht! Auch bei der Bestzungsverfahren der neuen Schulleitungsstelle waren sie aktiv beteiligt und führten die neue Schulleiterin sehr gut in die Elternarbeit der FUS ein. Ohne Frau Ruiz Maile und Herr Drauz wären wir als Schule nicht da, wo wir jetzt sind.