Fritz Ulrich wurde am 12. Februar 1888 in Schwaikheim als neuntes von zehn Kindern einer Arbeiterfamilie geboren. Nach 7‑jähriger Schulzeit und einer Lehre zum Schriftsetzer und Drucker zog er nach Reutlingen und wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Sein Interesse für die Politik brachte ihn nach Heilbronn, wo er ab 1912 Redakteur der sozialdemokratischen Tageszeitung “Neckar Echo” war.
Nach dem ersten Weltkrieg kam Fritz Ulrich erstmals in den württembergischen Landtag und wurde in der Folge bei allen Landtagswahlen vor 1933 und nach 1945 für den Landkreis Heilbronn in den Landtag gewählt. Von 1930 bis 1933 war er auch Abgeordneter im Deutschen Reichstag.
In der Zeit des Nationalsozialismus konnte er sich nicht politisch und redaktionell betätigen. Seine Partei und seine Zeitung wurden verboten, er selbst wurde öfter verhaftet und kam zweimal ins Konzentrationslager. Ab 1933 war Fritz Ulrich u.a. Buchhalter und Besenwirt in Heilbronn.
1945 wurde Fritz Ulrich Innenminister für Württemberg-Baden, dasselbe Amt hatte er später auch im vereinigten Land Baden-Württemberg bis 1956 inne. In dieser Zeit erfolgten zahlreiche Weichenstellungen, die unser Land bis heute prägen, zum Beispiel: die Gemeinde- und die Landkreisordnung, das kommunale Wahlrecht, der Aufbau einer demokratischen Polizei und auch die Bodenseewasserversorgung. Bis zu seinem 80. Lebensjahr blieb er Abgeordneter und galt im Landtag als begnadeter und humorvoller Redner. Er war sich seiner Wurzeln immer bewusst und hat den Kontakt zu den einfachen Menschen nie abreißen lassen.
Seit 1953 ist Fritz Ulrich Ehrenbürger der Stadt Heilbronn und seiner Heimatgemeinde Schwaikheim.
http://www.heimatverein-schwaikheim.de/geschichte/persoenlichkeiten/ulrichfritz/index.html